Wie finde ich Freunde?
Wie funktioniert das Einleben?
Was ist ne 3 ½ Zimmer Wohnung?
Was bedeutet Kaltmiete?
Das sind einige der Fragen, die sich Menschen aus anderen Ländern stellen, wenn sie zum Leben und Arbeiten nach Deutschland kommen.
Wenn Fachkräfte in Deutschland ankommen haben sie ganz spezielle Sorgen. Dazu können Elke Müller, Inhaberin von COMPASS international, und ich ganz schön was erzählen.
Elke unterstützt seit Jahren Firmen bei der Integration von Mitarbeiter:innen.
Ich sammle seit 8 Jahren gefühlt jeden Tag neue Erfahrungen als ehrenamtliche Mentorin.
In der Episode 6: Zauberwort Integration von Müller & Schulz – Podcast mit Haltung plaudern wir zwei Elkes aus dem Nähkästchen. Auch über den ersten Schritt, der zu tun ist, damit Integration gelingt.
Auswandern ist mutig!
Es gibt ne Menge zu tun, wenn du aus einem anderen Land nach Deutschland kommst.
Vor allem, wenn du deine Familie und Hund und Katze mitbringen willst.
Zuerst geht natürlich nix ohne ausreichend Deutschkenntnisse. Aber es bleibt noch viel mehr zu tun. Zum Beispiel:
- Wohnung finden
- Formulare ausfüllen
- anmelden in Kindergarten, Schule, Sportverein etc.
- Ärzte finden
- sich mit neuen kulturellen Gegebenheiten zurechtfinden (ich denk grad an die Kehrwoche hier im Ländle 😅) und langfristig natürlich
- sozial eingebunden werden
Ein ganz schöner Brocken!
Stell dir mal vor:
- du gibst alles auf. Lässt dein früheres Leben mit Freunden und Familie hinter dich
- kommst mit großen Erwartungen und Wünschen
- denkst, du kannst es schaffen, wenn du nur ehrlich bist und fleißig arbeitest
- du musst es ja schaffen, weil du die Familie zu Hause finanziell unterstützen willst
- dann kommt so Vieles anders als gedacht
- alles fühlt sich schwer an
- Menschen um dich herum halten dich auf Abstand
- sie sind vielleicht ganz nett, aber am Abend bist du allen
- du verstehst nicht, warum du die gleichen Sachen immer wieder ausfüllen musst
- du verstehst nicht, was du unterschreibst
- und erlebst vielleicht auch die ein oder andere fiese Überraschung
So wie mein Khaled, der auf Empfehlung vom freundlichen Vodafone Verkäufer 2 Verträge unterschrieben hat. Und so ein neues iPhone für nur 1,- Euro bekommen hat. Das Ergebnis: er hat 2 Jahre monatlich 75,- Euro bezahlt.
Was das iPhone gekostet hat, kannste dir ausrechnen. Natürlich rechtlich alles ok 😡.
Kein Wunder, dass Menschen aus dem Ausland erstmal lange Zeit unter sich bleiben.
Und wenn sie einigermaßen den Durchblick haben, entscheiden sie sich nicht selten, in ein englischsprachiges Land weiterzuziehen.
Uli und ich haben Pfingsten unsere Freunde in Niedersachsen besucht.
Es war wundervoll. Mit Fahrradtour, lecker essen, quatschen und ganz viel lachen.
Freunde tun so gut.
Die Organisation InterNations führt jährlich eine Umfrage innerhalb der Community von Expats (Personen, die ohne Einbürgerung in einem ihr fremden Land/Kultur leben) durch.
Das aktuelle Ergebnis: Deutschland ist auf Platz 52 von 52. Hauptgrund: die Bürokratie.
Da kann ich übrigens auch ein Lied von singen.
Grad heute hatte ich wieder so richtig schlechte Laune deswegen.
- Seit Oktober 2022 laborieren Khaled und ich an seinem Reisepass rum.
- Gestern dachte ich noch, der kommt jeden Moment.
- Bis zur Mail heute (die kam nur aufgrund meiner Nachfrage heute früh)
- jetzt fehlen die Fingerabdrücke noch. Ich könnte k….. 🤮.
Hätte der Sachbearbeiter das nicht sagen können, als Khaled am 11.05. persönlich bei ihm war, um das (wie wir dachten) letzte Formular abzugeben? Oder, als ich generell nach dem Prozess gefragt habe und wissen wollte, was alles gebraucht wird?
Bis jetzt sind wir seit 7 Monaten mit diesem Antrag beschäftigt. Die Schritte, die ich heute noch nachvollziehen kann, liegen bei 21. Also 21 Mails, Telefonate oder zum Amt gehen.
Hätte ich das vorher gewusst, ich weiß nicht, ob ich hierher gekommen wäre.
Diese Aussage haben Elke und ich schon öfter gehört. Es geht ja nicht nur um bürokratische Hürden. Es geht um Existenzangst und um dazugehören.
Wir, die hier zu Hause sind und alle Prozesse kennen, übersehen Ängste und Frust.
Gedanken wie:
- was passiert, wenn es nicht funktioniert?
- ich bin nur Ausländer und man will mich nicht haben.
- die verstehen mich einfach nicht (oder wollen es nicht).
Menschen, die auswandern, sind mutig. Und wir brauchen solche Menschen.
Wir brauchen alle, die hier arbeiten und leben wollen, denn schon lange gibt es offene Stellen in allen Bereichen.
Vielfalt ist bereichernd.
Es ist doch super, wenn zum Beispiel jemand deinen Weihnachtsdienst übernimmt, weil du problemlos am Zuckerfest arbeiten kannst. Wir können so sehr voneinander profitieren.
Wie jede/jeder von uns dazu beitragen kann, besprechen Elke und ich in Episode 6: Zauberwort Integration in Müller & Schulz – Podcast mit Haltung
Ich bin zufriedener mit mir.
Sarah leitet die Radiologie Abteilung einer Klinik in Niedersachsen.
Vor 11 Monaten ist sie neu in die Führungsposition gekommen. In der Abteilung hatte sie schon vorher gearbeitet und kam im Team gut zurecht.
Niemand legte ihr große Steine in den Weg und der Chef hat von Beginn an unterstützt.
Eigentlich super Voraussetzungen, um in die Führungsposition reinzuwachsen. Wenn nur das Teufelchen im Hinterkopf nicht wäre. Das sagt: 😈
- du musst gleich alles richtig machen
- Fehler darfst du dir keine mehr erlauben
- jetzt als Führungskraft musst du wissen, wie es geht
Kennste, oder?
So war es bei Sarah auch.
Und dann war sie ganz pfiffig:
sie hat sich Unterstützung gesucht. Von Anfang an. Jemand hat mich empfohlen. Wir haben uns per Zoom getroffen. Ich hab ihr den Kurs gezeigt. Sarah fand das gut.
Und zack: ich durfte sie 12 Wochen mit meinem Onlinekurs begleiten.
Sarah wusste, dass sie sich selbst den meisten Druck macht (das kenn ich übrigens auch ganz gut von früher), konnte sich aber davon frei machen.
Und genau das ist der Punkt: die meisten Hürden oder Herausforderungen finden bei uns im Kopf statt. So entsteht auch der Druck. Druck, der gar nicht nötig ist.
Es sind gar nicht die anderen, die denken, ich muss jetzt alles 100% richtig machen. Im Gegenteil. Die haben meistens Verständnis.
Wenn du sagen kannst: “weiß ich nicht”, oder “du kannst das besser” ist das eine große Stärke. Du bist authentisch. Und ehrlich. Das wird akzeptiert und geschätzt.
Das hat Sarah in den 12 Wochen erreicht. Als ihre größten Erfolg beschreibt sie diese beiden:
Erfolg Nr. 1: Konflikte vermeiden können
Die individuellen Tipps bei Konfliktsituationen in unseren Lives. Ich konnte so Schritt für Schritt Lösungen herbeiführen.
Beispiel: Resturlaub einer Kollegin die das Team verlassen hat
Diese Kollegin wollte unbedingt Freizeitausgleich und keinen Dienst mehr machen. Sarah konnte sie überzeugen, dass sie sich den Resturlaub ausbezahlen lässt und den Dienst noch macht. Ohne böses Blut. Das hat das ganze Team entlastet.
Erfolg Nr. 2: Entspannter und zufriedener sein
Trotz mehr Arbeit im Vergleich zur Situation, als ich im letzten Jahr begonnen habe, bin ich jetzt generell zufriedener mit mir und gehe entspannter nach Hause. Ich kann abschalten. Denn ich weiß: ich bin nicht für alles verantwortlich und Lösungen brauchen Zeit.
Das sind zwei Screenshots, die ich beim Zoom mit Sarah gemacht habe.
Einmal geht es um ihre Haupterfolge und einmal darum, wem sie den Kurs empfiehlt.
Ich hab Sarah gefragt, wem sie meinen Onlinekurs empfehlen würde.
Empfehlung Nr. 1: der Onlinekurs ist gut für alle, die neu in Führungspositionen sind!
Empfehlung Nr. 2: wenn du neue Aufgaben oder Verantwortung übernommen hast.
Jetzt ist grad wieder ein Kurs zu Ende gegangen. Die Teilnehmerinnen sind happy. Was sie mitgenommen haben, schreibe ich in einem der nächsten Blogartikel.
Weißt du schon, dass die Termine für den Herbst stehen? Im September geht’s los.
Wenn du auf die unverbindliche Warteliste und die aktuellen Infos möchtest, trag dich hier auf der Warteliste ein.
Geld kommt und geht
Das hat Khaled mir gestern bei unserem Spaziergang gesagt.
Und auch: “ich habe meinen Anspruch.”
Es ging darum, dass er mich einladen wollte. Ich will das nicht. Er hat so wenig Geld und das, was er verdient, soll er für sich nutzen. Hab ich ihm auch gesagt.
Und dann kam die Nummer mit: “ich habe meinen Anspruch.”
Bei solchen Aussagen bin ich erstmal platt. Und beeindruckt.
Ich finde es toll, dass Geld bei ihm nicht im Vordergrund steht.
Und ich mag Menschen, die großzügig sind. Das ist er.
Khaled und Uli auf unserer Dachterrasse. Endlich Sonne. Und Erbeertorte.
Der Anlass war Khaleds Geburtstag im Mai. Die Torte hat ihm geschmeckt.
2 Stück gefuttert, 2 mitgenommen. 😋
Gestern haben wir über Vieles gesprochen. Auch um Ärger auf der Arbeit.
Khaled sieht aber immer auch die Gesamtsituation. So lebt ein Kollege getrennt und kann seine Kinder kaum sehen. Da ist verständlich, wenn er manchmal einfach “neben der Spur” ist.
Es gibt auch einen Kollegen, der sich aus dem Ausland auf einen Ausbildungsplatz beworben hat. Dadurch sind die Formalitäten schon im Vorfeld geregelt und es gibt viel weniger Ärger mit den Ämtern.
Dieser Kollege ist gerade unglücklich. Er fragt sich (wie ich oben bei Integration schon geschrieben hab), ob es ein Fehler war, nach Deutschland gekommen zu sein.
Khaled hat dazu gesagt, dass es für den Kollegen schwerer ist, als es für ihn in der Anfangszeit war. Er hatte nämlich gar nicht die Möglichkeit, nach Hause zurückzukehren. Dieser Kollege könnte das tun. Er hat die Qual der Wahl.
Manchmal wird es tatsächlich schwerer, wenn du die Möglichkeit hast, zu wählen.
Ich hoffe, er schafft es. Auf jeden Fall hat er mit Khaled eine ganz große Hilfe an seiner Seite.
Dir wünsche ich jetzt ein schönes und langes Wochenende (falls du den Feiertag und Brückentag frei hast). Und wenn du nicht frei hast, einfach eine schöne Zeit mit Sonne und Freunden. 😎
Lass dich rechtzeitig informieren! 🤩
Wenn du wie Sarah entspannter und zufriedener werden willst in deiner Rolle als Führungskraft – komm auf die unverbindliche Warteliste und du erhältst die aktuellen Infos, wenn die nächste Runde “Motiviernd führen mit R.E.Z.E.P.T.” startet!
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